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Von der Resistenz der Moderne

von Mario Andreotti

 

Was ist modern, worin unterschiedet sich die Postmoderne davon? Und wie reiht sich die digitale Literatur in dieses begriffliche Gegensatzpaar ein?
Wie immer man es dreht und wendet, die Netzliteratur / Hyperfiction besitzt Vorbilder, Vorschriften in der analogen Buchliteratur. Robert Coover hat in "The End of Books" einige dieser historischen Vorläufer benannt: Laurence Sterne, James Joyce, Raymond Queneau, Julio Cortazar, Italo Calvino und Milorad Pavic. Weitere liessen sich hinzufügen: die Literatengruppe Oulipo (Ouvroir de Littérature Potentielle) etwa, die sich 1960 um François Lionnais sammelte, um traditionelle Literaturformen experimentell aufzubrechen. Sie alle stehen für Versuche einer Auflösung der Linearität und Texthierarchie. Während dabei der Lexikonroman von Pavic den Link durch graphische Verweise auf mögliche Anschlußstellen im Textgebilde verkörpert, gehen Queneaus Cent mille milliards de poèmes und Marc Saportas Roman Composition No. 1 (1962) soweit, die Verlinkung ganz dem Leser zu überlassen.
Diese historischen Quellen der literarischen Experimente auf dem Netz lenken den Blick auf jeden Fall zurück zur Frage nach der Beschaffenheit der Literatur der klassischen Moderne und dem ästhetischen Wandel in der "Postmoderne". 



Abstract

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