"Bleib in Bewegung, geh keine Bindungen ein und bring keine Opfer!" so lautet der dreifache postmoderne Imperativ des amerikanischen Soziologen Richard Sennett. Heute die Zukunft planen heisst, mobil bleiben und sich alle Möglichkeiten offen halten. Der Pilger wie der Surfer sind Figuren dieser Mobilität - gleichwohl könnten sie nicht gegensätzlicher sein. Während der Surfer wendig, anpassungsfähig und mit spielerischem Gespür über die Oberflächen auf einen unbestimmten Horizont hinweg gleitet, tritt der Pilger die harte Erde Schritt für Schritt, unterwegs auf ein Ziel hin, um anzukommen.

Wir pilgern nach Romainmôtier, nehmen den Weg un-virtuell unter die Füsse, um dort gemeinsam, face to face, über literarische Qualität an der Bruchlinie zwischen Types und Bytes zu verhandeln. In weiteren Etappen sollen weitere Themenkreise im Spannungsfeld von Analogie und Digitalität diskutiert werden: Fragen wie "Sprache - Schrift - Visualität", "Experimente ausserhalb und im globalen Netz", "Internet und Kunstkommerz", "Digitale Lebensoformen" etc. Eingeladen sind zu diesen Wochenenden eine Reihe von Menschen (rund 15 Personen), die sich für das Spannungsfeld zwischen alten und neuen Medien, Gutenberg- und Turing-Galaxis aus unterschiedlichen Perspektiven interessieren.

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